Studie samt Steinschlagsimulation führte zu Schutzdamm
Um die Schutzwirkung der bestehenden Steinschlagschutzbauten zu beurteilen, führten wir eine Studie samt Steinschlagsimulation durch. Zur Festlegung der Bemessungsblockgröße für die Simulation nahmen wir stumme Zeugen (= zu liegen gekommene Steinblöcke vorangegangener Ereignisse) von Sturzprozessen im Ablagerungsgebiet auf. Mithilfe eines erstellten Geländemodells ermittelten wir anschließend die Sturzbahnen. Die Simulation lieferte als weitere Grundlage für die Planungen die Sprunghöhen und die maximale kinetische Energie für das Bemessungsereignis.
Vorhandene Maßnahmen bieten nicht genug Schutz
Die Bestandsanalyse zeigte, dass die vorhandenen Schutzbauten die Bahn-Infrastruktur nicht ausreichend schützten – weitere Maßnahmen waren nötig. Maßnahmen, die auch Schneegleiten und Schneedruckprozessen Stand halten würden. Als wirksamste Variante wurde schließlich ein geokunststoffbewehrter Erddamm gewählt. Er kann ausreichend robust konzipiert werden, um sowohl Schneedruck als auch Steinschlag standzuhalten.
Umsetzung des Bauvorhabens
Einen Schutzdamm in diese Umgebung zu bauen war eine Herausforderung, da dieser an die Geländeform anpasst werden musste. Der Damm musste in Längs- und Querrichtung an der Aufstandsfläche abgetreppt werden. Außerdem weist der Damm im Grundriss einen Knick in der Achse auf, womit er im Prinzip aus zwei Teilen besteht, die jeweils vom Hochpunkt des Dammes aus leicht schräg hangabwärts fallen. Die geokunststoffbewehrten Lagen des Erddammes wurden daher ebenfalls, sowohl in Längs- als auch in Querrichtung, abgetreppt eingebaut. Die einzelnen Geogitterlagen wurden für die Bauumsetzung als 3D-Objekte geplant.
Sicherheitskonzept gegen Absturzgefahr beim Bau
Für die Arbeitssicherheit während des fortlaufenden Dammaufbaus erstellten wir ein eigenes Konzept für die Absturzsicherung bei der Dammerrichtung. Um die Arbeiter*innen immer gegen Absturz zu sichern, planten wir ein System, das mit wachsender Dammhöhe mithochgezogen bzw. mitversetzt werden konnte. Zum Sicherungskonzept gehörten auch temporäre Schutznetze zum Schutz vor Steinschlaggefahren während den Bauarbeiten und talseitig errichtete provisorische Zäune, um die Bahntrasse vor abrollendem Baumaterial zu sichern.